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Compton-Effekt
Der Compton-Effekt beschreibt die Vergrößerung der Wellenlänge eines Photons bei der Streuung an einem Teilchen (z. B. Elektron). Wie der Photoeffekt unterstreicht der Compton-Effekt die Teilcheneigenschaften des Lichts, denn nach der klassischen Wellentheorie müsste die Welle durch ihr elektromagnetisches Feld Elektronenschwingungen auslösen, welche wiederum für eine Welle gleicher Frequenz sorgen müssten.
Quelle: EoD, Compton scattering-de, CC BY-SA 3.0
Bei dem vollelastischen[1] Zusammenstoß verliert das Photon an Energie, die Wellenlänge wird je nach Winkel um vergrößert. Für gilt:
ist hierbei die Masse des Teilchens, auf welches das Photon trifft.
Erklärung zur Grafik
Der Strich in der Mitte symbolisiert den Impulspfeil des Photons, welcher über seine Länge den Impuls dieses vor dem Zusammenstoß und über die Richtung die Richtung des vorherigen Impulses (entlang der normalen Flugbahn) veranschaulicht. Die nach dem Zusammenstoß bestehenden Impulspfeile müssen zusammen wieder dem mittleren entsprechen (analog zum Kräfteparallelogramm).
Aufgrund der geringen Größe der Wellenlängendifferenz macht sich der Effekt besonders bei kurzwelliger elektromagnetischer Strahlung (z. B. Röntgen bemerkbar) und ist zum Beispiel bei sichtbarem Licht zu gering, um wahrgenommen zu werden.
Comptons Versuch
Über den Drehkristall kann eine Intensitätsverteilung über die Wellenlänge aufgenommen werden. Bei weiter innen im Atom liegenden Elektronen kann aufgrund der starken Bindung dieser fast keine Energie beim Stoß abgegeben werden, die ursprüngliche Wellenlänge bleibt bei diesen Zusammenstößen so gut wie erhalten. So ergibt sich folgenden Intensitätsverteilung:
ist hierbei vom Material des Streukörpers unabhängig, da es immer zu dem Stoß mit fast freien Elektronen kommt. Je höher die Ordnungszahl, desto mehr Elektronen sind fest gebunden und desto höher ist der Anteil der verlustfrei reflektierten Strahlung. Mit steigendem steigt auch .
Zusammenfassung der Beobachtungen
- In der Streustrahlung tritt neben die größere Wellenlänge auf.
- steigt mit zunehmendem Streuwinkel
- Mit zunehmendem nimmt die Intensität der langwelligeren Streustrahlung auf Kosten der kurzwelligeren ab.
- Je Höher die Ordnungszahl des Elements, desto geringer der Anteil der Streustrahlung mit längerer Wellenlänge.
- ist materialunabhängig
Herleitung
Im Folgenden wird von einem ruhenden freien Elektron ausgegangen. Ziel ist, die durch den Compton-Effekt verursachte Wellenlängenverschiebung zu bestimmen.
Energien und Impulse der Teilchen beim Compton-Effekt
Energie des Elektrons vorher |
Energie des Photons vorher |
Impuls des Photons vorher |
Impuls des Elektrons vorher |
Energie des Elektrons nachher |
Energie des Photons nachher |
Impuls des Photons nachher |
Impuls des Elektrons nachher |
Benötigte Zusammenhänge
Energie- und Impulserhaltungssatz
Es handelt sich um einen elastischen Stoß, der Energie- und Impulserhaltungssatz müssen erfüllt sein.
Energieerhaltungssatz |
Impulserhaltungssatz |
Hierüber kann ein Zusammenhang für aufgestellt werden.
Relativistische Energie-Impuls-Beziehung
Auch gilt die relativistische Energie-Impuls-Beziehung.
Relativistische Energie-Impuls-Beziehung |
Übertragen auf das freie Elektron |
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Für die Herleitung siehe Energie-Impuls-Beziehung.
Kosinussatz
Allgemein
Quelle: Petr K,Triangle - angles, vertices, sides,CC BY-SA 3.0
Übertragen auf den Compton-Effekt
in der Grafik entspricht in den Gleichungen.
Verbinden der Zusammenhänge
Folgende ermittelte Zusammenhänge werden benötigt:
Zusammenhang aus der Energie- und Impulserhaltung (1) |
Zusammenhang aus der Energie-Impuls-Beziehung (2) |
Zusammenhang aus dem Kosinussatz (3) |
1 und 3 werden in 2 eingesetzt.
Zusätzlich werden die Zusammenhänge für die Impulse aus der Tabelle eingesetzt.
Nun wird ausmultipliziert und aufgelöst.
Es gilt:
Hieraus folgt:
Es gilt:
Energieverteilung der Compton-Elektronen
[1] Elastisch → keine Energieumwandlung
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