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Einleitung in das Thema Freiheit und Freiheitsbegriffe
Einleitung
Freiheit wird häufig als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen Optionen auswählen und entscheiden zu können. Allerdings ist Freiheit ein weitaus komplexeres Feld. Wie wurde und wird Freiheit aufgefasst, welche Arten von Freiheit gibt es und wie Verhalten sich Determinismus und Freiheit zueinander?
Freiheitsbegriffe
Willensfreiheit
Für Willensfreiheit gibt es keine allgemein anerkannte Definition, hier zwei mögliche Ansätze:
Die Fähigkeit, sich frei von inneren Zwängen (andere Gefühle, Leidenschaften, Vorlieben) eigene Ziele zu setzen und deren Umsetzung anzustreben.
Die subjektiv empfundene Fähigkeit, bei verschiedenen Optionen eine bewusste Entscheidung treffen zu können.
Es lässt sich auch Fragen, auf welcher Ebene Willensfreiheit (wenn überhaupt) besteht. Sind wir frei, unseren Willen zu wollen?
Handlungsfreiheit
Das Handeln gilt als frei, wenn es dem Willen der Person entspricht, es also keine Einschränkung durch äußere Umstände (z. B. Zwang durch Andere) und eigene Einschränkungen (Lähmungen etc.) gibt.
Negative Freiheit
Die negative Freiheit ist die Freiheit ,,von etwas“, von äußeren Zwängen (Handlungsfreiheit) und inneren Zwängen (Willensfreiheit), welche überwunden werden (z. B. durch Bildung).
Positive Freiheit
Die positive Freiheit ist die Freiheit ,,zu etwas“, zum Beispiel durch das zur Verfügung stellen von Möglichkeiten zur politischen Partizipation.
Sittliche Freiheit
Die sittliche Freiheit ist die Freiheit zur freiwilligen Übernahme bestimmter Wertvorstellungen - ,,Freiheit zum Guten“.
Die Freiheit ,,von etwas“ kann als Gabe, die ,,zu etwas“ als Aufgabe charakterisiert werden.
Schaubild der Freiheitsbegriffe
Kurzer historischer Überblick
In der Antike war Freiheit von äußeren Zwängen ein Privileg und auch wenn beispielsweise das Volk Israel die Befreiung aus fremder Herrschaft thematisierte, so hielten sie doch selbst Sklaven. Im Neuen Testament beschreibt Freiheit meist eine innere Freiheit (so riet auch beispielsweise Paulus christlichen Sklaven vom Widerstand ab (I Kor. 7, 21-24)) – aufgrund der bevorstehenden Parusie[1] Christi war die innere Freiheit wichtiger). Das Mittelalter war ebenfalls von Sklaverei und Leibeigenschaft geprägt, der heutige Freiheitsbegriff stammt weitestgehend aus der Aufklärung und wurde mit trotz Rückschlägen fortschreitender Demokratisierung und Bildung im Sinne von Willens-, Handlungs-, positiver und negativer Freiheit immer weiter erfüllt und geprägt.
[1] Im Christentum die Wiederkunft Christi, da diese anders als im NT verkündet scheinbar nicht eintrat, wird auch von Parusieverzögerung gesprochen
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